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Autohändler kündigen: Fahrzeugbörse unter Druck

  • Autorenbild: Silvia Josten
    Silvia Josten
  • vor 4 Tagen
  • 2 Min. Lesezeit

Autohändlerin - Frau sitz an Schreibtisch mit Computer, auf Bildschirm sieht man mehrere Autos

Massive Kündigungswelle erschüttert britische Fahrzeugbörse

Die britische Online-Fahrzeugbörse Auto Trader steht vor einer beispiellosen Krise. Hunderte Autohändler haben in einer koordinierten Aktion ihre Verträge gekündigt oder ihre Inseratspakete heruntergestuft. Auslöser der Empörung ist die neue, verpflichtende Reservierungsfunktion "Deal Builder", die Auto Trader ohne Rücksprache mit den Händlern eingeführt hat.

Der Gründer der Facebook-Gruppe "Autotrader Dealers Community", Ibrar Mohammed, berichtete gegenüber dem Car Dealer Magazine von mehreren hundert Kündigungen, darunter viele große Accounts. Die Gruppe war bis Mittwoch, 12. November 2025, zum Sammelpunkt des Protests geworden und wuchs innerhalb von nur zwei Tagen um 1.000 auf rund 3.300 Mitglieder. Musterschreiben für Kündigungen wurden bereitgestellt, Screenshots der Kündigungen fluteten soziale Medien.


Aktienkurs unter Druck: 12 Prozent Verlust in fünf Tagen

Die Auswirkungen des Händler-Aufstands sind deutlich an der Börse spürbar. Die Auto Trader-Aktie, die im britischen Leitindex FTSE 100 notiert ist, verlor innerhalb von fünf Tagen rund 12 Prozent an Wert. Allein am Mittwoch sackten die Papiere um knapp vier Prozent ab und standen bei umgerechnet 7,85 Euro. Die Investoren reagieren nervös auf die Abhängigkeit des Geschäftsmodells von den nun rebellierenden Händlern.


Was steckt hinter dem "Deal Builder"-Ärger?

Die Kontroverse entzündet sich an einer scheinbar kleinen, aber folgenschweren Änderung: Auto Trader hat den E-Mail-Kontaktbutton in den Fahrzeuginseraten entfernt und durch einen Reservierungsbutton ersetzt. Kaufinteressenten können nun für 99 Pfund Sterling (etwa 112 Euro) ein Fahrzeug reservieren. Zwar fließt diese Gebühr an die Händler, doch die negativen Begleiteffekte überwiegen aus Händlersicht deutlich.

Das Kernproblem liegt in der massiv gesunkenen Zahl qualifizierter Leads. Händler berichten, dass potenzielle Käufer deutlich lieber eine unverbindliche E-Mail schreiben als direkt anzurufen oder eine kostenpflichtige Reservierung vorzunehmen. Zudem müssen Nutzer für die Reservierungsfunktion ein Konto mit verifizierten Kontaktdaten anlegen, was eine zusätzliche Hürde darstellt. Reservierte Fahrzeuge erscheinen außerdem in den Suchergebnissen als vergeben, was die Sichtbarkeit weiter einschränkt.


Die Plattform-Falle: Wenn Marktmacht zu Willkür wird

Der Fall Auto Trader illustriert ein grundsätzliches Problem im digitalen Fahrzeughandel. Wenn eine Plattform zur marktbeherrschenden Stellung aufsteigt, entstehen einseitige Abhängigkeiten. Die Börse kann dann Konditionen verschlechtern und zusätzliche Gebührenmodelle einführen, während Händler kaum Alternativen haben. Was in Großbritannien geschieht, könnte auch deutschen Autohändlern als Warnung dienen.


Autohändler reagieren: Unabhängigkeit durch eigene digitale Infrastruktur

Die Ereignisse in Großbritannien zeigen deutlich: Händler, die ausschließlich auf große Plattformen setzen, begeben sich in riskante Abhängigkeiten. Die Alternative liegt im Aufbau eigener digitaler Vertriebskanäle. Ein professionelles, individuell konfigurierbares Fahrzeugportal auf der eigenen Website ermöglicht es Autohändlern, direkten Kontakt zu Kaufinteressenten aufzubauen, ohne Plattformgebühren oder willkürliche Funktionsänderungen fürchten zu müssen.

Moderne Automotive-Vertriebslösungen bieten dabei alle Funktionen großer Börsen: hochwertige Fahrzeugpräsentation, Suchmaschinenoptimierung, Lead-Management und Kundenbeziehungspflege. Der entscheidende Unterschied: Die Händler behalten die volle Kontrolle über ihre Präsentation, ihre Kundendaten und ihre Kostenstruktur. Investitionen fließen in die eigene digitale Infrastruktur statt in Plattformabhängigkeiten.


Diversifikation als Schlüssel zum Erfolg

Der Auto Trader-Exodus zeigt: Autohändler brauchen eine ausgewogene Digitalstrategie. Fahrzeugbörsen können ein wichtiger Baustein bleiben, sollten aber durch eigene Webpräsenzen, Social-Media-Kanäle und direkte Kundenbeziehungen ergänzt werden. Nur wer mehrere Standbeine hat, bleibt handlungsfähig, wenn eine Plattform ihre Spielregeln ändert. Die Zeit, in eigene digitale Unabhängigkeit zu investieren, ist jetzt.


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